Frage: Welches Mindset braucht es, um ESG erfolgreich anzuwenden, und wie lässt sich das im Unternehmenskontext umsetzen? Welche Skills müssen Leader dafür mitbringen?
Antwort: Das notwendige Mindset bei allen Veränderungen, ob das nun ESG oder andere Themen sind, ist so zu verstehen, dass man die eigene Perspektive weiten und das eigene Verhalten ändern muss. Mit der Aussage, wir machen alles weiter wie bisher, wird es nie zu Transformation kommen. In vielen Teams sind die Erfahrungen sehr homogen, das gilt auch in der Geschäftsführungs- oder Vorstandsebene.
Wer sich darüber bewusst ist, dass homogene Führungsstrukturen nicht geeignet sind, um die Heterogenität der Herausforderungen zu verstehen, wird bewusst andere Aspekte und Sichtweisen in den Entscheidungsprozess einbeziehen und dadurch schneller und nachhaltig erfolgreich sein.
Frage: Ein Wandel bedarf ja immer auch Ressourcen, um diesen gestalten zu können – was empfehlen Sie kleineren Unternehmen, die nur bedingte Möglichkeiten haben?
Antwort: Das ist ein bisschen, ketzerisch gesagt, das alte Denken: „Oh, wir müssen etwas verändern, also brauchen wir irgendjemand, der sich darum kümmert“. Aber zurück zum Anfang: Wandel geht jeden an. Klar braucht es Impulse und vielleicht auch Ressourcen, die teamübergreifend arbeiten. Falls Sie diese nicht haben, empfehle ich, sich Expert*innen von außen zu holen und sich in bestimmten Phasen begleiten zu lassen. Es gibt zahlreiche Methoden, die man hier anwenden kann. Sie müssen jedoch auch zum Unternehmen passen. Trauen Sie sich ran, es ist gar nicht so schwer. Und wenn Sie denken, Sie haben nicht das Budget für diese Transformation, dann bin ich wieder bei meiner ersten Aussage: nicht nur kurzfristig an das EBIT denken, sondern auch langfristig. Es zahlt sich aus.